Eichendorffs Eindrücke in Halle |
|
Welche Eindrücke nahm Eichendorff aus Halle mit? Was schrieb er darüber im Jahr 1840 nach einem kurzen Besuch in der Saalestadt ? |
|
...übrigens stand Halle, so unfreundlich auch die Stadt und ein Teil ihrer Umgebung ist, in jener Zeit noch in mancherlei lokalem Report mit der romantischen Stimmung. Der nahe Giebichenstein mit seiner Burgruine, an die sich die Sage von Ludwig dem Springer knüpft, ....bot in seiner verwilderten Einsamkeit eine ganz artige Werkstatt für ein junges Dicherherz. Wer als Jüngling von dieser Höhe hinabgeblickt und sie im Alter nach vielen Jahren wiedersieht, dem wird dabei vielleicht ungefähr zumute sein wie dem Autor nachstehenden Liedchens: |
|
Der Giebichenstein Da steht eine Burg überm Tale Und schaut in den Strom hinein. Das ist die fröhliche Saale, das ist der Giebichenstein. Da hab ich so oft gestanden; Es grünten Täler und Höhn, und seitdem in allen Landen sah ich nimmer die Welt so schön.

|
| |

| Halle,Giebichenstein, Sepiazeichnung, Ende des 18. Jahrh./StadtarchivHalle |
Im Jahre 1807 setzten die Brüder Eichendorff ihre Studien in Heidelberg fort. Dort hatten sie Kontakt zu den romantischen Dichtern Achim von Arnim und Clemens von Brentano. Besondere Freundschaft verband Joseph von Eichendorff mit dem Dichter Heinrich Graf von Loeben.
Daß die Brüder Eichendorff aus keiner reichen Adelsfamilie kamen, war ihnen nurerlich offensichtlich anzusehen. Zitat: Sodann ist ... aufgetreten der Lyricus mysticus Graf Loeben ... mit zwei Herren von Eichendorff, sämtlich gutmütige, etwas übliche gute arme Schlucker. Sie stecken in einer kleinen Stube, haben abwechselnd das Fieber, daß immer einer zu Hause bleibt, ich möchte schier fürchten, weil die drei Leute nur zwei Röcke haben. (Clemens Brentano)
Im Sommer 1808 kehrten die Brüder nach Lubowitz zurück um die verschuldeten heimatlichen Güter zu retten. Im Jahre 1809 verlobte sich Joseph von Eichendorff gegen den Willen der Eltern mit Luise von Larisch. Eigentlich war ihm eine andere Braut bestimmt worden, die Geld in die verarmte Familie gebracht hätte. 1815 heirateten Joseph und Luise. |
|
Link zum Aufenthalt des Dichters in Köthen
 |
|
|